Georg Friedrich Händel:
(1685-1759)
Three Organ Pieces
Arr.: John Marsh (1752-1828), 1783
- 1. The Grand Halleluiah in the Messiah
- 2. Preludio
- 3. Handel’s Grand Coronation Anthem
Denis Bédard:
(geb. 1950)
Petite Suite pour orgue quatre mains
- 1. Intruduction
- 2. Fanfare
- 3. Lied
- 4. Scherzando
Wolfgang Amadeus Mozart:
(1756-1791)
Serenade in G-Dur „Eine kleine Nachtmusik“ KV 525
Bearb.: Maurizio Machella
- 1. Allegro
- 2. Romanze. Andante
- 3. Minuetto. Allegretto
- 4. Rondo. Allegro
Carsten Lenz:
(geb. 1970)
Variationen über ein Thema von Beethoven
Introduction – Thema – 8 Variationen – Finale
Bericht in der Westerwälder Zeitung, 11.09.2019:
Orgeltriduum in Marienstatt geht mit ungewöhnlichen Konzerten zu Ende – Musik für zwei und vier Hände
Marienstatt. Das Orgeltriduum in Marienstatt ist mit zwei sehr unterschiedlichen Konzerten zu Ende gegangen. Zunächst spielten Stefanie Ingenhaag und Gabriel Isenberg die
Rieger-Orgel zu vier Händen respektive Füßen. Das Ergebnis war ein nuancenreiches und klangfarbenprächtiges Musikereignis.
Literatur für diese Spielweise ist rar: Zunächst spielten die beiden drei Stücke von Händel, darunter das „Halleluja“ aus dem Messias und die Krönungshymne. Die Stücke sind bereits 1783, 14 Jahre
nach Händels Tod, von einem Zeitgenossen für diese Spielweise bearbeitet worden. Denis Bédard (geboren 1950) hat eine Suite zu vier Sätzen für vierhändige Orgel komponiert. Einleitung, Fanfare,
ein Lied von einiger Melancholie und ein fröhlich auftrumpfendes Scherzo, das auch einige schaurig moderne Gänsehauttöne enthielt. Dann wurden die Zuhörer wach, denn es erklang eine kleine
Nachtmusik. Mozarts bekannte Serenade einmal wieder in allen vier Sätzen durchzuhören, zumal in dieser interessanten Orgelbearbeitung, war ein spannendes und entspannendes Musikerlebnis
zugleich.
Bekanntes in Variationen bot auch die abschließende Komposition von Carsten Lenz (geboren 1970). In acht Variationen wurde das Thema „Freude schöner Götterfunken“ von Ludwig van Beethoven
durchgeführt. Zum Teil stark dekonstruiert, manchmal noch gut zu erkennen. Wie zum Beispiel in der dritten Variation, in der starke Borduntöne dem Stück eine mittelalterliche Anmutung verliehen.
Mal mächtig mit feierlichem Ernst und gewaltigen Bässen, mal federleicht mit traumverlorenen, schwebenden Tönen wurde das Thema variiert bis ins Finale. Eine Zugabe wurde vom Publikum lautstark
erbeten.
„So haben wir die Orgel ja noch nie gehört“, so oder so ähnlich äußerten sich viele Zuschauer nach dem Abschlusskonzert des Orgeltriduums am Sonntag. Das lag an Baptiste-Florian Marle-Ouvrard,
Titularorganist an St. Eustache, Paris. [...]
von Matthias Budde
Ausschnitte zum Nachhören:
Zugabe: